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Von hohem gesellschaftlichen Nutzen- Ökologie und Verkehr

Ökologie

Flussniederungen gehören zu den artenreichsten Lebensräumen in Mitteleuropa. Heutzutage sind jedoch 80 % der Auen- und Gewässerbiotope Deutschlands in ihrem Bestand gefährdet, da zu wenige Habitate in ausreichend guter Qualität zur Verfügung stehen.
Insbesondere dort, wo naturnahe Gewässerstrukturen ansatzweise noch vorhanden sind und die angrenzende Aue noch mehrmals im Jahr überschwemmt werden kann, besteht ein hohes ökologisches Entwicklungspotenzial. Indem Fluss- und Auenökosysteme aufgewertet und wieder mit einander vernetzt werden, können die Wasserstraßen als Achsen vielfältiger, zusammenhängender Lebensräume entwickelt werden - ein Biotopverbund von nationaler Bedeutung.

Gesellschaftlicher Nutzen

Naturnahe Auen und Gewässer bringen der Gesellschaft einen hohen Nutzen. Sie bieten einen natürlichen Hochwasserschutz, indem sich das Flusswasser in der Fläche verteilen kann. Die Wasserstände steigen weniger stark an und entlasten so auch die Unterlieger flussabwärts. Gleichzeitig werden durch die Ausuferung der Flüsse Nährstoffüberschüsse in der Aue zurückgehalten, was die Wasserqualität der Flüsse und Meere verbessert. Darüber hinaus tragen sie zur Grundwasserneubildung bei und binden Treibhausgase.
Intakte Auen leisten somit Beiträge zum Klimaschutz und haben eine hohe Bedeutung für die Anpassung an den Klimawandel.
Nicht zuletzt sind es die Vielfalt und Lebendigkeit, die naturnahe Fluss- und Auenlandschaften für Erholungssuchende, Naturfreunde und Wassersportler besonders attraktiv machen.

Schiffsverkehr

Der Güterverkehr auf den Bundeswasserstraßen konzentriert sich heute auf ein Kernnetz der großen Flüsse und Kanäle. Hierauf werden die Prioritäten für verkehrliche Investitionen gelegt. Dazu kommen einige Nebenwasserstraßen, auf denen nur noch wenig Fracht transportiert wird.
Die zuständige Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung wird an den Nebenwasserstraßen die wasserbauliche Infrastruktur nicht mehr im bisherigen Umfang erhalten und betreiben können. Es ist notwendig und sinnvoll, die vorhandenen Mittel auf das Kernnetz mit hoher Transportnachfrage zu konzentrieren.

Ein neuer Blick auf Wasserstraßen und Auen

Nicht mehr benötigte Infrastrukturen werden, soweit möglich und sinnvoll rückgebaut. Hierdurch entstehen neue Potenziale, um Fließgewässer und Auen zu renaturieren. Dabei sind neue übergreifende Konzepte erforderlich, die in Abstimmung mit den beteiligten Bundesländern erarbeitet werden. Somit können auch die Anliegen von Ländern und Dritten eingebracht werden, darunter z.B. Naturschutz, Wassertourismus sowie Freizeit und Erholung.